Die Münchner Elektronik-Gruppe KATEK verstärkt sich auf ihrem Weg zu einem europäischen Marktführer mit weiteren Schlüsselkompetenzen und hat hierfür sämtliche Anteile der bebro electronic GmbH und der eSystems MTG GmbH erworben.
Die beiden Firmen werden das vierte und fünfte Mitglied der schnell wachsenden KATEK SE Unternehmensgruppe mit den bereits bestehenden Einheiten Steca Elektronik GmbH, Katek GmbH sowie ETL Elektrotechnik Lauter GmbH, die im Verbund nicht nur Synergien in Bereichen wie Einkauf, Vertrieb und Technologie erzielen, sondern als einer der stärksten deutschen Brands insbesondere die Zukunft der Branche aktiv mitgestalten wollen (PRIMEPULSE MAGAZINE berichtete).
Bewegung im EMS-Markt
Damit rückt die KATEK Gruppe im Ranking der EMS-Dienstleister hinter Zollner auf Platz 2 in Deutschland vor und erreicht den Sprung in die europäischen Top 10, schätzen Marktanalysten.
„Wir heißen bebro und eSystems in unserer Flotte von Schnellbooten herzlich willkommen,“ sagt KATEK CEO Rainer Koppitz. „Wir sehen diese Akquisition als einen entscheidenden Schritt, in wichtigen Bereichen wie E-Mobilität und Medizintechnik die komplette Wertschöpfungskette von der Entwicklung über Prototyping, der klassischen EMS-Dienstleistung, dem Box Build bis hin zum Aftersales-Service abzudecken.“
Strategische Zukäufe
Der CEO sieht eindeutige Bereiche, in denen sich KATEK weiter verstärken möchte. Rainer Koppitz möchte die Unternehmensgruppe vom reinen, klassischen EMS Auftragsfertiger zum ODM (Original Design Manufacturer) ausbauen. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene, jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte und Komponenten her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. „Dafür brauchen wir mehr Entwicklungskompetenzen“, so Koppitz. „Wir sind heute sehr stark in der Entwicklung bei Embedded Systems und im Bereich Leistungselektronik, beispielsweise für die Solarbranche. Hier werden wir uns weiter verstärken. Es gibt aber auch weitere Entwicklungsfelder, wo wir großes Potenzial sehen.“
Der zweite Punkt sind die Produktionsstandorte. Hier könne man sich vorstellen, einen Europäer zu akquirieren, der gleichzeitig Produktionsstandorte in Asien hat, sei es in Malaysia, Thailand oder Vietnam beispielsweise. Lateinamerika könnte ebenfalls eine Bereicherung sein.

Rainer Koppitz, CEO KATEK SE
(Quelle: Primepulse)
Der dritte und wichtigste Punkt sind die Menschen.
„Auch wenn oft von der Produktion oder den Maschinen gesprochen wird, es ist ein People Business“, betont Rainer Koppitz. „Wir leben von exzellenten Leuten, die wir haben. Und Ressourcen sind rar am Markt, das spüren immer mehr Unternehmen, nicht nur in Deutschland.“
Der CEO legt daher ein besonderes Augenmerk auf ein gutes Managementteam samt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Geschäft betreiben. „So dass wir am Ende nicht nur eins mehr werden, sondern auch eins besser und eins wertvoller.“
bebro und eSystems
bebro und eSystems beschäftigen 550 Mitarbeiter und erzielen eine Gesamtleistung von knapp 90 Millionen Euro. bebro hat neben dem klassischen EMS-Geschäft an den Standorten Frickenhausen und Horni Sucha (Tschechien) mit Schwerpunkten in den Bereichen Messtechnik, Industrie und Medizin die Tochterfirma beflex electronic GmbH aufgebaut. Die schnell wachsende beflex konzentriert sich auf das Geschäft mit Prototypen und Kleinserien, die an den drei Standorten Frickenhausen, München und Witten in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Kunden erstellt werden. Die selbständige eSystems entwickelt Lösungen und Systeme im Bereich Elektromobilität für die namhaftesten Automobilhersteller der Welt, wie zum Beispiel das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen als Teil von Smart Home und Smart Grid.
Der Vollzug der Transaktion steht aktuell noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden und soll bis Herbst finalisiert werden.
Quelle Titelbild: Primepulse